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Was ist Cognac?

Cognac Fass

Was ist Cognac?

Cognac Fass

Was ist Cognac?

Was ist Cognac?

Seit eh und je gibt es wohl kein anderes Getränk, das so viel Verwirrung stiftet, wie Cognac. Was genau ist Cognac eigentlich? Woraus wird er gemacht? Und wie läuft die Cognac-Herstellung ab

Wir von Cognac Expert versuchen Licht ins Dunkel zu bringen und Ihnen einen klaren Leitfaden zu allen Themen rund um Cognac zu liefern. Dieser Artikel soll Ihnen Grundlagenwissen über das flüssige Gold vermitteln und dabei Folgendes abdecken:

  1. Womit alles beginnt: die Trauben
  2. Eau-de-vie und wie Cognac gemacht wird
  3. Der Reifeprozess
  4. Cognac Blending
  5. Farbgebung und weitere Zusätze
  6. Cognac vs. Branntwein
  7. Cognac vs. Whisky
  8. Cognac vs. Armagnac
  9. FAQ’s

Zu jedem dieser Punkte werden wir Ihnen zudem eine Reihe weiterer Artikel empfehlen, die noch tiefer in das jeweilige Thema eintauchen. 

Lassen Sie sich inspirieren und freuen Sie sich darauf, Ihr neu gewonnenes Cognac-Wissen mit Ihren Freunden, Ihrer Familie oder Ihren Kollegen zu teilen.

Weinberg und Gebäude
Cognac Traube
Cognac Destille
Cognac Fass

Cognac Trauben

Cognac wird aus Trauben hergestellt. Aber nicht aus irgendwelchen Trauben. Es werden ausschließlich weiße Trauben verwendet, die im Cognac-Anbaugebiet angepflanzt werden.

Woraus wird Cognac gemacht?

Cognac wird aus Trauben hergestellt. Aber nicht aus irgendwelchen Trauben. Es werden ausschließlich weiße Trauben verwendet, die im Cognac-Anbaugebiet angepflanzt werden.

Die meisten Menschen wissen, dass bei der Fermentierung von Trauben Wein entsteht. Aus den in Cognac angebauten Trauben ließe sich jedoch kein Wein produzieren, den man gerne trinken würde. Ganz im Gegenteil. Um einen Cognac von guter Qualität herzustellen, benötigt man äußerst sauren Cognac-Wein. Dies liegt daran, dass der Säuregehalt und der Alkoholgehalt von etwa 9-10% dazu beitragen, die wunderbaren Blüten-, und Fruchtaromen und weitere Nuancen der Trauben zu bewahren, die für die Herstellung von Cognac entscheidend sind.

Welche Trauben werden für Cognac verwendet?

Der extrem saure Wein, welcher schließlich zu Cognac wird, wird typischerweise aus drei verschiedenen Arten weißer Cognac Trauben gewonnen: Ugni Blanc (oder Trebbiano), Folle Blanche und Colombard. Diese Reben produzieren eine Frucht, die einen sehr leichten, sauren Wein ergibt, der sich perfekt zum Destillieren in die Rohform von Cognac eignet: Das Eau-de-vie. Cognac muss aus mindestens 90% Eau-de-vie dieser drei Trauben hergestellt werden. Die anderen 10% können aus anderen Rebsorten wie Montlis, Semillon, Select, Meslier St-Francois, Jurancon Blanc oder Folignan stammen.

Vor 1875 wurden die meisten Cognac-Weinberge mit den Rebsorten Folle Blanche, Colombard und Montils bepflanzt. Diese wurden jedoch auf tragische Weise von einem Schädling namens Phylloxera vastartrix dezimiert. Darauf wurde der Großteil der Region mit der widerstandsfähigeren Rebsorte Ugni Blanc neu bepflanzt. Heute steht die Region vor neuen Herausforderungen im Weinanbau: Der Klimawandel führt Jahr für Jahr zu höheren Temperaturen, was zu weniger sauren und somit zuckerhaltigeren Trauben führt, die nicht für qualitativ hochwertigen Cognac geeignet sind. 

Weinberg
Cognac Trauben

1. Ugni Blanc

Die Rebsorte Ugni Blanc macht derzeit mehr als 98% der Cognac-Weinberge auf einer Fläche von rund 100.000 Hektar aus. Es ist eine perfekt für die Kultivierung geeignete Rebsorte, da sie relativ hohe Erträge bei der Ernte einbringt. Sie ermöglicht dem Weinbauern mit einem Hektar Anbaufläche etwa 100 - 200 Hektoliter Wein zu produzieren.

Die Ugni Blanc-Trauben reagieren sehr empfindlich auf Winterfrost, daher benötigt die Pflanze ein relativ mildes Klima. Da Cognac ein Weinbaugebiet im Norden ist, ist der Wein sauer und alkoholarm. In Verbindung mit seinem hohen Ertrag eignet er sich ideal für die Destillation zu Cognac. Der hohe Säuregehalt sorgt dafür, dass Ugni Blanc Cognac ein hohes natürliches Alterungspotential besitzt und zarte, blumige Aromen und Geschmacksnuancen erzeugt.

Seit langem werden aus der Traube auch aromatische und trockene Weißweine hergestellt, die als Vins de Pays bezeichnet werden. Wein, der in ländlicheren Regionen weiter im Süden angebaut wird, ist ausgewogener und neutraler. In der Provence sind Ugni Blanc-Weine eher weich mit komplexen Noten von Kiefernharz, Quitte und Zitrone.

Die Rebsorte Ugni Blanc ist unter dem italienischen Namen Trebbiano besser bekannt und stammt ursprünglich aus der Toskana. In anderen französischen Regionen finden sich zahlreiche weitere Namen für die Ugni Blanc. In Cognac trägt sie den Namen „Saint Emillion“, während weitere Bezeichnungen wie Chatar, Cadillac, Cadillate, Castillonne, Muscadet (Gironde), Clairette à Grains Ronds, Clairette Ronde (Provence), Buan und Beou, Queue de Renard, Roussan (Alpes Maritimes), Gredelin (Vaucluse), Rossola (Corse) je nach Region gängig sind.

Weltweit sind zudem folgende Namen für die Rebsorte Ugni Blanc bekannt: Trebbiano Toscano, Trebbiano, Trebbiano Fiorentino, Procacino, Malvasia lunga, Buzetto, Campolese, Albanella (Italien), Talia, Branquinta, Douradinha (Portugal), White Hermitage (Australien) und Juni Blan (Kroatien).

Obwohl die Ugni Blanc zu den Top-Traubensorten gehört, ist sie unter diesem Namen in Frankreich tatsächlich nicht sonderlich bekannt. Weitere Regionen, in denen sie angebaut wird sind: Midi, Charentes, Gers, Lot-et-Garonne, Landes, Entre-Deux-Mers, Bouches-du-Rhônes, Loire, Longuedoc, Provence und Corse.

In der Nähe von Angoulême befindet sich das Ugni Blanc Conservatorium namens Lycée Agricole de L'Oisellerie. Hier wird das genetische Erbe der Trauben erhalten - dank einiger der ältesten Weinpflanzen, die Experten in Charente und Südfrankreich zusammengetragen haben. Zudem werden die Weinpflanzen hier auch geklont, um ihre Vielfalt zu erhalten.

Ugni Blanc wird nicht nur in Frankreich, sondern weltweit angebaut und ist die vierthäufigste Sorte der Welt. Sie wird in Italien, Bulgarien, Mexiko, Australien, Griechenland, Südafrika, Kalifornien, Argentinien, Indien, Chile, Rumänien, Russland, Brasilien und weiteren Ländern angebaut.

2. Folle Blanche

Folle Blanche ist eine klassische Traube, die zur Herstellung von Cognac und Armagnac verwendet wird. Sie war lange Zeit die beliebteste Traube, die für die Cognac-Produktion verwendet wurde. Heute jedoch wird die Ugni Blanc in der Region Cognac der Folle Blanche oft vorgezogen - trotz des leichten, frischen und sauren Weins, den die Folle Blanche produziert. Diese Tatsache ist darauf zurückzuführen, dass diese ursprünglich dominierende Traube leider eines der Hauptopfer der Reblauskrise war und daher nun anfälliger für Krankheiten ist.

In ganz Frankreich macht die Folle-Blanche-Traube weniger als 1% der gepflanzten Reben aus. Sie bleibt dennoch eine einzigartige Traube, die einen ausgewogenen Wein mit starken Aromen produziert, die durch die Destillation freigesetzt werden. Die durchschnittliche Folle Blanche-Traube besteht aus 17% Zucker, der im Wein nicht mehr als 8,5% Alkohol produziert. In Bezug auf seinen Alkoholgehalt wird der entstehende Wein als sehr leichter Wein angesehen.

Genau wie Ugni Blanc und Colombard bringt Folle Blanche hohe Erträge an Traubensaft Anfang des Frühlings ein. In Loire und Vendée trägt die Sorte auch den Namen Gros Plant und in Gers heißt sie Piquepoul.

Der Ursprung des Namens Folle Blanche stammt vom französischen Wort "fou", was "verrückt" bedeutet. Die einzelnen Trauben der Rebe haben eine durchschnittliche Größe und unterscheiden sich nicht wesentlich von anderen Sorten. Einige Weinexperten vermuten sogar, dass Folle Blanche praktisch dieselbe Rebsorte ist, die an den Ufern des Rheins und in Baden-Württemberg angebaut wird. Die Farbe der reifen Traube ist gelbgrün und die Form ist fast rund. Manchmal werden die Trauben auch Folle Jaune genannt und, wenn sie grüner sind, Folle verte.

Trotz ihres mittlerweile seltenen Vorkommens in der Region, bemühen sich einige Cognac-Häuser, traditionelle und fast vergessene Rebsorten wie Folle Blanche wieder verstärkt zu kultivieren. Lesen Sie mehr über die verschiedenen Rebsorten der Cognac-Produktion in unserem Artikel “Die drei Trauben der Cognac-Herstellung”.

cognac Trauben in Hand

3. Colombard

Die Colombard-Traube ist eine der ältesten erhaltenen Trauben der Charente und wurde ursprünglich als Kreuzung zwischen Gouais und Chenin Blanc kultiviert. Ähnlich wie diese beiden Rebsorten ist sie sehr sauer und weist einen niedrigen Zuckergehalt auf, hat jedoch einen höheren Alkoholgehalt. Aus diesem Grund werden Ugni Blanc und Folle Blanche für den Destillationsprozess bevorzugt.

Colombard-Trauben werden in Westfrankreich und in anderen trockeneren Gebieten angebaut. Seit den 1990er Jahren ist der Anbau von Colombard zurückgegangen, die Traube wird aber immer noch in einigen Regionen kultiviert, zum Beispiel in Gironde, Landes, Lot-et-Garonne, Loire-Atlantique und natürlich in der Cognac-Region der Charente.

Auch in Weinbaugebieten in Kalifornien, Texas, Südafrika, Australien, Mexiko und Israel wird die Colombard-Rebe angebaut. Natürlich variiert der Name der Traube auch hier je nach Region: Colombier (in Gironde), Colombié, Queue Tendre, Chabrier Vert, Donne Verte, Gros Blanc Roux, Blanc Emery, Bon Blanc, Pied Tendre, Guenille, Blanquette (Tarn-et-Garonne). In Südafrika heißt die Sorte Colombar und in Kanada, Chile und Israel Französisch Colombard.

In Kalifornien und Texas ist die Colombard-Rebe besonders beliebt, da diese heißen, trockenen Gebieten dazu beitragen, den Säuregehalt der Traube zu erhalten. Bis in die 1990er Jahre war es die am weitesten verbreitete Rebsorte im US-Bundesstaat Kalifornien. Die hohe Nachfrage nach hier hergestellten einfachen, aber frischen Weißweinen sorge für einen ordentlichen Aufschwung für die Sorte in Südfrankreich.

Weitere Cognac Trauben

Obwohl die drei zuvor aufgeführten Sorten die beliebtesten Cognac-Weintrauben sind und laut Gesetz 90% eines Cognac ausmachen müssen, können die übrigen 10% des Eau-de-vie eine Reihe von anderen Trauben enthalten, die in der Region Charente angebaut werden. Dazu gehören: Le Jurancon, Blanc-Rame, Balzac Blanc, Chalosse, Saint-Pierre, Bouilleaud, Saint-Rabier, Balzac Noir und Petit Noir.

Landschaft der Charente

Was passiert mit den Trauben?

Nachdem die Reben gepflanzt, aufgezogen und vor Krankheiten geschützt wurde, dauert es vier bis fünf Jahre, bis die Rebe Trauben produziert, die für die Cognac-Produktion qualitativ geeignet sind. Erst dann können die Trauben geerntet werden, was heute überwiegend maschinell erfolgt, obwohl viele Cognac-Hersteller in der Region der Ansicht sind, dass die Ernte von Hand die Qualität des Cognacs deutlich erhöht. Die Ernte in der Cognac-Region beginnt normalerweise Ende September und dauert in der Regel etwa drei Wochen. Sobald diese abgeschlossen ist, werden die Trauben gepresst. Der aus den Trauben gepresste Saft wird mehrere Wochen ohne Zusatzstoffe fermentiert und so in Wein umgewandelt.

Aktuelle Trends bei der Kultivierung von Cognac Trauben

Die Popularität von Cognac hat auf der ganzen Welt enorm zugenommen, insbesondere in den USA und in Asien. Auch wenn dies Grund zur Freude sein mag, führt es aber auch dazu, dass in dem Land, in dem die Trauben angebaut werden, der Preis erheblich steigt. Der rasante Anstieg der Nachfrage nach Cognac bedeutet auch, dass die bestehenden Weinbauern Schwierigkeiten haben, mit der Nachfrage mitzuhalten, weshalb sie eine Erweiterung der Cognac-Anbaugebiete fordern

Ein Trend, der sich im Laufe der letzten Jahre beobachten lässt, ist, dass die Nachfrage nach Bio-Cognac deutlich gestiegen ist. Insbesondere Frauen in der Cognac-Branche stellen sich den Herausforderung des Bio-Anbaus. Trotz der zunehmenden Beliebtheit sind Bio-Cognac-Erzeuger in der Region aber immer noch eine Minderheit. 

Landscape in Charente

Eau de vie - Wie wird Cognac gemacht?

Das Eau-de-vie (“Wasser des Lebens”) ist die Flüssigkeit, die bei der doppelten Destillation des Weins entsteht. Sie ist jedoch wesentlich reduzierter und viel konzentrierter als der ursprüngliche Wein.

Stimmt es, dass man schlechten Wein benötigt, um guten Cognac herzustellen?

Der Wein, der für die Herstellung von Cognac verwendet wird, heißt Vin de Chaudière. Es ist nicht der beste Wein der Welt - es ist offen gesagt ein ziemlich mieser Wein zum Trinken. Der Grund dafür ist, dass der Wein mit nur etwa 9% Alkoholgehalt sehr alkoholarm sein sollte. Gleichzeitig sollten Aromen und Geschmack des Weins nicht zu intensiv sein. All dies ist wichtig, um ein gutes Eau-de-vie zu produzieren.

Außerdem muss der Cognac-Wein sehr sauer sein, um die für den Reifeprozess essentiellen chemischen Reaktionen zu ermöglichen. Je niedriger der Alkoholgehalt ist, desto besser ist die Konzentration der Aromen. Die Weine, die für die Cognac-Produktion hergestellt werden, sind relativ natürlich, da die Winzer dem Wein während des Prozesses keine Zusätze hinzufügen - nichts, um ihn süßer oder ausgewogener zu machen oder um ihn vor Bakterien zu schützen. Dies ist laut der Gesetze für die Herstellung von Cognac verboten. Die Trauben müssen absolut pur und rein sein und dürfen keinerlei Zusatzstoffe enthalten. Diese würde ein Aroma erzeugen, das man später im konzentrierten Eau-de-vie unangenehm bemerken würde.

Kellermeister
Cognac Label
Kupfer-Destille

Wie wird Cognac destilliert und wird Cognac aus Wein gemacht?

Wir wissen nun bereits, dass Cognac vor Beginn des Destillationsprozesses seine Reise als Wein beginnt, der mehrere Wochen lang fermentiert wird. Der zur Destillation verwendete Wein hat üblicherweise einen Alkoholgehalt zwischen 8 und 10%. Der Cognac-Destillationsprozess erstreckt sich über 24 Stunden am Tag - ohne Unterbrechung. Wenn Sie eine Brennerei während der Destillation besuchen, sollten Sie sich nicht wundern, wenn Sie dort Betten, Fernseher und andere Haushaltsgegenstände vorfinden, denn viele Winzer überwachen den gesamten Prozess ununterbrochen vor Ort.

Traditionell geformte Kupfer-Destille, besser bekannt als "Alambic Charentais"

Die Destillation von Cognac erfolgt in traditionell geformten Kupferdestillen, die je nach Sprache auch als „Alambic Charentais“ oder „Alembic“ bezeichnet werden. Das Alambic Charentais besteht aus drei Elementen: Chaudiere (Kessel), Chapiteau (Kondensator) und Chauffe-Vin (Weinwärmer). Das dritte Element ist optional und dient hauptsächlich dem Einsparen von Energie. Der Kessel kann mit Gas, Kohle, Holz oder Öl beheizt werden, heutzutage wird jedoch meist Gas verwendet. Es gibt allerdings immer noch einige Cognac-Hersteller, wie Guy Gambert, die traditionell mit Holz brennen. In den meisten Fällen ist der Kondensator zwiebelförmig und hat ein Schwanenhalsrohr (Col de Cygne), das ihn mit dem Kessel verbindet. Sowohl das Design als auch die Abmessungen der Destillen sind gesetzlich geregelt.

Herstellung Camus Cognac

Die Produktion von Camus Cognac

Der Weinwärmer tut genau das, was sein Name bereits vermuten lässt: Es wärmt den Wein vor, während dieser vom Bottich in den Kessel fließt. Das Destillieren von Cognac besteht aus zwei Teilen (daher der Begriff „Doppeldestillation“). Im ersten wird ein reines Eau-de-vie hergestellt, das als Brouillis bekannt ist. Im zweiten, als Bonne Chauffe bekannten, wird nur der Coeur (Herz) gespeichert und der resultierende Tete (Kopf) und die Schwanzwarteschlange (Schwanz) werden entweder verworfen oder erneut verarbeitet. Diese doppelte Destillation obliegt nicht etwa der freien Wahl der Cognac-Hersteller, sondern ist gesetzlich vorgeschrieben. Die erste Destillation dauert etwa acht bis zehn Stunden, die zweite zwölf bis vierzehn Stunden. Die klare Flüssigkeit Eau de vie, das Endprodukt der Destillation, wird direkt in Holzfässer geleitet. Es gibt zahlreiche Vorschriften und Gesetze, die Größen, Volumina und Destillationsverfahren festlegen. Allerdings wurden im Jahr 2011 die Cognac-Destillationsgesetze angepasst, um kleineren Produzenten die Arbeit unter weniger strengen Vorgaben zu erleichtern.

Die einfache Erklärung für die Destillation lautet also: Eine Flüssigkeit wird erhitzt und sie beginnt zu verdampfen. Wenn die Dämpfe dann mit einer kalten Oberfläche in Kontakt kommen, kondensieren sie. Am Ende ist es die Kunst und Wissenschaft des Brenners, die ein Eau-de-vie von einem anderen unterscheidet.

Destillation eau-de-vie
Messung Alkoholgehalt

Was ist das Eau-de-vie eines Cognacs?

Sie fragen sich vielleicht, was Eau-de-vie eigentlich bedeutet. Die einfache Antwort lautet: Aus dem Französischen übersetzt bedeutet es Brandy. Und wie oben bereits erwähnt, entsteht das Eau-de-vie durch die doppelten Destillation des Weins. Dadurch ist es mengenmäßig wesentlich reduzierter und zudem viel konzentrierter als der ursprüngliche Wein.

Das Eau-de-vie ist in diesem Moment völlig klar, es hat ein fantastisches Aroma, das uns an Weinberge nach dem Regen erinnert, einen scharfen Geschmack und einen Alkoholgehalt von etwa siebzig Prozent. Dieses Eau-de-vie ist das Endprodukt der Destillation, das schließlich zum Reifen in Holzfässer gefüllt wird.

Theoretisch klingt die Destillation von Cognac ganz einfach, nicht wahr? In der Praxis jedoch gibt es sehr viele verschiedene Destilliertechniken. Die Destillation von Rum, Gin oder Whisky funktioniert ganz anders. Jeder Brandy von Obstler über Armagnac bis hin zu spanischen Brandys durchläuft einen anderen Prozess. Das Alembic Charentais (die Destille von Charente) unterscheidet sich stark von anderen, wie beispielsweise den Armagnac-Destillen. Man kann sagen, dass alle Spirituosen auf etwas andere Weise destilliert werden.

Cognac Fass

Der Reifeprozess von Cognac

Eine der „Regeln“ für die Produktion von Cognac schreibt vor, welche Eichenart für die Herstellung der Fässer verwendet werden darf. Hierfür kommen nur die zwei Sorten Limousin aus Südwestfrankreich und Tronçais aus Burgund in Frage.

Bei der Entstehung des Cognacs haben wir die Phase der Doppeldestillation abgeschlossen, in der der aus den in der Region angebauten Trauben gepresste Wein in Kupferdestillen erhitzt wird, um das herzustellen, was wir Eau-de-vie nennen.

Im folgenden Kapitel widmen wir uns der Reifung des Eau-de-vie. Diese findet über viele Jahre hinweg in Eichenfässern statt und hier beginnt für jeden Cognac-Liebhaber der Spaß erst so richtig.

Was passiert während des Alterungsprozesses?

Der Alterungsprozess von Cognac findet über viele Jahre in Fässern aus französicher Eiche statt. Ein wichtiger Moment für die Alterung von Cognac liegt zwischen fünf und acht Jahren im Fass. Die bis dahin auffälligsten Veränderungen sind die Aromen, der Geschmack von Vanille, der zu einem festen Bestandteil geworden ist, und die intensivere Farbe. Dennoch benötigt es für den unverkennbaren Geschmack noch mehr Zeit im Fass.

In den darauffolgenden Jahren im Fass blüht der wahre Charakter von Cognac auf. Die Komplexität der blumigen und fruchtigen Aromen entwickelt sich, die Farbe wird dunkler und der Geschmack wird zu einem wahren Erlebnis für die Sinne. Wenn der Cognac über 20 Jahre alt ist, zeigt sich durch den weiteren Abbau des Tannins eine spürbare Geschmacksveränderung, die ihm einen Hauch natürlicher Süße verleiht. Während des Alterns kann der Cognac-Hersteller das Eau-de-vie mehrmals in verschiedene Fässer umfüllen. Da dieser Vorgang jedoch sehr langwierig ist, wird er immer seltener praktiziert.

Cognac Keller

Das Phänomen der französischen Eiche

Eine der „Regeln“ für die Herstellung von Cognac schreibt die Eichenart, aus der die Fässer hergestellt werden, vor. Zwei Typen stehen hier zur Auswahl: Limousin oder Tronçais. Die Limousin-Eiche stammt aus den Wäldern der gleichnamigen Region im Südwesten Frankreichs. Genauso stammt die Tronçais-Eiche aus den Wäldern in Tronçais in der Nähe von Burgund.

Es gibt einen großen Unterschied zwischen diesen beiden Eichenarten: Die Limousin-Eiche weist im Vergleich zu ihrem Cousin aus Tronçais viel breitere Fasern auf. Dadurch kann die Flüssigkeit weiter in die Eiche eindringen und der Alterungsprozess erfolgt schneller. “Schnell” ist hier natürlich relativ, denn wenn es um Cognac geht, passiert nichts schnell. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass ein Fass, wenn es zum ersten Mal hergestellt wird, einem Prozess unterzogen wird, der als “Toasting” oder “Bousinage“ bezeichnet wird. Dieses Verfahren verkohlt das Holz buchstäblich und dient dazu, schädliche Tannine im Holz zu entfernen.

Cognac-Fässer sind in drei Kategorien unterteilt. Fässer im Alter zwischen einem und vier Jahren werden als „Meuresmeur“ bezeichnet. Der Name für Fässer im Alter zwischen vier und zehn Jahren lautet "Barriques Rouges" (rote Fässer), und noch ältere Fässer werden "Vielles" genannt.

Wenn Sie noch mehr über die Herstellung der Cognac-Fässer erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel “Eichenfässer - Die hohe Kunst des Alterns in der Cognac Herstellung”.

Wir haben bisher also festgestellt, dass die Cognac-Alterungsanforderungen vorschreiben, dass der Prozess entweder in französischen Limousin-Eichenfässern oder in Tronçais-Eichenfässern stattfinden muss. Obwohl die Primäralterung diese Anforderungen erfüllen muss, ist es Cognac-Herstellern mittlerweile gestattet, in Fässern aus verschiedenen Eichen eine zweite Reifung oder eine „Endbearbeitung“ durchzuführen. 

Wo findet der Reifeprozess statt?

Ein Chais (deutsch: Weinlager oder Weinkeller) ist ein Gebäude, in dem der Cognac-Hersteller die Fässer zum Altern lagert und das Endprodukt produziert. Die Lage des Chais ist wichtig, da Feuchtigkeit benötigt wird, die sich auf die Alterung des Cognac auswirkt. Einige Hersteller wie Hine, Delamain, Tiffon, Courvoisier, NavarreOtard und Hennessy bevorzugen eine höhere Luftfeuchtigkeit und platzieren ihre Chais beispielsweise in der Nähe von Flüssen, während das Chais von Gautier sogar einen Fluss überbrückt. Andere Chais, z.B. Giraud und Bouju befinden sich in kleinen Tälern, um das vorherrschende Mikroklima zu nutzen. Wieder andere experimentieren mit mehrstufigen Chais, bei denen die unterste Ebene unterirdisch ist, z.B. Paul Beau oder Jean Laval. Tatsächlich haben einige Cognac-Hersteller ihre Fässer bis vor Kurzem sogar in spezielle Lagerhäuser entlang von Flüssen in England verschifft, um diese bei maximaler Luftfeuchtigkeit zwischen zu lagern. Der Ausdruck „early landed“ ist mit dieser Alterungstechnik verbunden. Obwohl diese nicht mehr praktiziert wird, sind die Delamain- und Hine-Produkte der „early landed“ Vintage-Ära von sehr interessanter Qualität. 

Alte Chais sind Gebäude von geringer Höhe, während die modernen Lager oft hohe Strukturen aus Metall aufweisen. Im alten Chais wird alles von Hand gemacht, mit Ausnahme der dunklen Wände, die durch Torula Cognasiencis geschwärzt wurden, einem Pilz, der von Feuchtigkeit und Dämpfen lebt. Neben zahlreichen Spinnennetzen liegen einzigartige und unverwechselbare Aromen in der Luft.

Cognac Alterung
Cognac Keller

Der Teil der Engel

Diese einzigartigen Aromen sind das Ergebnis saisonal wechselnder Temperaturen im Chais, die zum Verdunstungsprozess beitragen. Jedes Jahr verliert jeder Chais etwa 3% seines Cognac-Bestands. Euphemisten bezeichnen diesen Teil als "la part des anges" - den Teil der Engel - die Produzenten und ihre Banker sind da wohl anderer Meinung.

Jeder Cognac-Hersteller hat einen etwas anderen Prozess, wenn es um das Altern von Cognac geht. Einige verwenden brandneue Fässer, um ein neu destilliertes Eau-de-vie zu erhalten, das sofort mit den Tanninen reagiert. Die Dauer dieser ersten Reaktion variiert zwischen sechs und achtzehn Monaten. Andere nähern sich dem Ganzen schonender, indem sie Fässer verwenden, die bereits mit anderen Eaux-de-vie vertraut sind. Daher sind die Tannine weniger aggressiv oder raffinierter, wie manche Hersteller behaupten.

Cognac Altersanforderungen

Der wichtige Punkt ist, dass Cognac laut Gesetz mindestens zwei Jahre in den Fässern reifen muss, was in der Branche immer wieder zu Kontroversen führt. Die Menschen in der Region werden oft als les cagouillards (schneckenartig) bezeichnet und sind für ihre Geduld bekannt, da es keine Möglichkeit gibt, die Cognac-Herstellung zu beschleunigen. Während das Eau-de-vie in den Fässern ruht, passiert viel, aber im Schneckentempo. Der Cognac absorbiert Tannin (was zu einer Farb- und Geschmacksentwicklung führt), der Alkoholgehalt nimmt ab (um etwa ein Prozent pro Jahr) und die Oxidation (die Reaktion mit Luft) führt zu geringfügigen Änderungen der chemischen Zusammensetzung. Eine in der Cognac-Region verinnerlichte Weisheit lautet, dass der Cognac nach etwa fünfzig Jahren im Fass das Ende seiner natürlichen Entwicklung erreicht hat. An diesem Punkt sollte der Cognac in Glasflaschen umgefüllt werden, die als Dame Jeannes (Korbflaschen) bekannt sind. Da die erheblichen wirtschaftlichen Anforderungen an Cognac-Hersteller stetig zunehmen, ist es heutzutage sehr selten, fünfzig Jahre mit der Vermarktung eines Produkts zu warten. Es gibt jedoch Cognac-Häuser, z.B. Frapin, Ragnaud-SabourinMartell und Rémy Martin, die den Inhalt ihrer Dame Jeannes sehr lange Zeit gut behüten. Oft wird in diesen Glasflaschen echtes Vermögen aufbewahrt.

Das Alter des Cognacs bestimmt seine Qualität und kann von einem VSOP mit einem Alter von zwei Jahren bis zu einem Hors d’Age mit einem Alter zwischen 30 und 50 Jahren reichen. Es gibt jedoch durchaus auch Cognacs, die diese Altersklassifizierungen noch übertreffen. Weitere Informationen zu den verschiedenen Cognac-Altersgruppen und Klassifikationen finden Sie in unserem Artikel Cognac-Altersangabe, der Ihnen dabei hilft, das Cognac-Alter zu bestimmen.

Cognac Keller Probe

Der Natur trotzen

Wie in so vielen Lebensbereichen haben Menschen das Ziel, bestimmte natürliche Prozesse zu beschleunigen. Bei Cognac ist dies nicht anders und einige Hersteller verkürzen gerne die Alterungszeit. Dazu verwenden sie einen Prozess namens Boise. Dies ist ein einfaches Verfahren zum Hinzufügen von Eichen-Spänen - entweder natürlich, als flüssiges Extrakt oder in Pulverform.

Die Veränderung ist schnell: Farbe, Geschmack und Aroma ähneln schnell einem alten Cognac. Aber in diesem Fall gilt das alte Klischee, dass man die Natur nicht so einfach überlisten kann. Bei Verwendung des Boise-Verfahrens muss der Hersteller auch Zucker hinzufügen, um die Bitterkeit des Tannins auszugleichen. Dieser Prozess ist legal und wird von vielen in unterschiedlichem Maße angewendet. 

An einem solchen Cognac ist im Grunde nichts auszusetzen, außer dass ihm die Komplexität fehlt, die einen natürlich gealterten Cognac einzigartig macht. Boise-Cognacs sollten nicht mit Cognacs verwechselt werden, die von Natur aus holzig sind (verwirrenderweise werden diese auch „Bois“ genannt), die jedoch ohne Zusatzstoffe, die zur Beschleunigung ihrer Alterung verwendet werden, auskommen. So oder so kann jeder Cognac-Stil auf seine eigene Art und Weise spektakulär sein und es sei an dieser Stelle noch einmal gesagt, dass Cognac ein sehr persönlich geprägter Geschmack ist. Aber einen Geschmack, den man einmal zu schätzen gelernt hat, vergisst man nie.

Cognac Keller
Kellerlagerung

Cognac-Blending

Mischen oder nicht mischen? Das ist hier die Frage. Das “Blending” von Cognac ist mehr Kunst als Wissenschaft, aber es erfordert vor allem tiefgreifendes Wissen über Cognac und wie verschiedene Eaux-de-vie miteinander interagieren.

Der Begriff Cognac-Blending bezieht sich auf den Prozess des Mischens von mindestens zwei verschiedenen Eaux-de-vie miteinander. Ein Blend kann also z.B. das Produkt von zwei verschiedenen Jahrgängen aus demselben Weinberg oder aus verschiedenen Weinbergen sein, aber im selben Jahr. Natürlich gibt es auch Cognacs, die in nur einer einzelnen Destillerie gebrannt wurden, technisch gesehen handelt es sich dabei allerdings immer noch um einen Blend, da sie Eaux-de-vie aus mehreren Weinbergen und unterschiedlichen Alters enthalten, auch wenn sie alle an derselben Stelle destilliert wurden.

Die Kunst des Blendings macht Cognac zu etwas ganz Besonderem. Je besser die Qualität des Cognacs ist, desto mehr verschiedene Eau-de-vie enthält er zumeist. Ein XO-Cognac wird normalerweise aus mindestens 150 verschiedenen Eaux-de-vie gemischt.

Aus diesem Grund erfordert das Mischen ein nahezu enzyklopädisches Wissen darüber, was sich in den Fässern befindet und wie die diversen Eau-de-vie miteinander interagieren. Kein Wunder, dass die verantwortliche Person, der Maître de Chai (Meister des alternden Lagers oder Kellermeister), etwa zwanzig Jahre lang bei einem anderen Maître de Chai studiert und ausgebildet wird. Es gibt natürlich Ausnahmen wie Olivier Paultes bei Cognac Frapin und jetzt Hennessy; junge, sachkundige Maîtres de Chai, die mit ihren Cognac-Blends überzeugen. Bei vielen kleinen Cognac-Herstellern jedoch wird dieses Wissen von Generation zu Generation weitergegeben.

Cognac sammlung

Blending verschiedener Crus

Es gibt viele Produzenten, die kein Blending im klassischen Sinne betreiben. Dies bedeutet, dass sie keine Eaux-de-vie aus verschiedenen Crus mischen, sodass Grande Champagne für immer Grande Champagne ist und so weiter. Sie können jedoch Eaux-de-vie aus demselben Cru, aber aus einem anderen Jahr oder einem anderen Weinberg mischen. Die Reinheit des Cru bleibt so erhalten und in den meisten Fällen ist eine solche Mischung sehr schwer zu erkennen! Wir raten dazu, diesen Aspekt nicht als kritischen Faktor bei der Beurteilung eines Single Cru Cognac zu sehen. Einige alte Häuser, die noch über Eaux-de-vie aus Zeiten vor der Reblaus-Krise verfügen, mischen diese in ihre Spitzenprodukte ein. Diese Unterscheidung ist wichtig, da diese alten Eaux-de-vie hauptsächlich aus Folle Blanche-Trauben hergestellt wurden, die jedoch geografisch gesehen innerhalb der aktuellen Definition der Crus angebaut wurden. Vertreter dieser Art von Cognacs finden Sie beispielsweise von Frapin und Ragnaud-Sabourin.

Blending mit Zusatzstoffen

Das Blending bezieht sich nicht nur auf das Kombinieren von Eaux-de-vie aus verschiedenen Crus und Ernten, in einigen Fällen werden auch Additive in die Cognacs gemischt. Die Mehrheit der Cognac-Hersteller fügt eines der vier gesetzlich zulässigen Elemente hinzu: destilliertes Wasser, Eiche (Boise), Zucker und Karamell. Einige verwenden auch Petites Eaux. Dabei handelt es sich um ein Eau-de-vie, dessen Alkoholgehalt unter dem erforderliche Minimum von 40% liegt. Während des gesamten Alterungsprozesses wird destilliertes Wasser hinzugefügt, um das Alkoholvolumen zu senken. Das zulässige Mindestalkoholvolumen beträgt 40%, aber es gibt einige Cognac-Hersteller, die ihre Produkte mit einem Alkoholgehalt von 40% bis 50% verkaufen. Diejenigen, die dies tun, lassen sich von der Qualität der Eaux-de-vie leiten. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um Grande Champagne-Produkte. Zu diesen gehören unter anderem Forgeron, Bouju, Les Antiquaires du Cognac, Ragnaud-Sabourin und Leopold Gourmel.

Die Boise-Zugabe kann aus Eichenpulver, Spänen oder Flüssigkeit bestehen. Sie wird während des Reifeprozesses hinzugefügt, um diesen zu beschleunigen und dem Eaux-de-vie einen stärkeren Tannin-Look (sehr dunkle Farbe) und -Geschmack zu verleihen. Dieser Prozess ist meistens Geheimnis des Produzenten und nur sehr wenige werden zugeben, ihren Cognac auf diese Art zu mischen. Die meisten tun dies, um ein „eichenartiges“ Eau-de-vie mit anderen natürlichen Eaux-de-vie zu mischen. Aber es gibt Ausnahmen: Daniel Bouju ist unserer Meinung nach der Beste, wenn es darum geht, einen Bois-Cognac herzustellen. Sein Cognac Royal (mit 60% Vol.) und sein Cognac Fut de Brut (mit 50% Vol.) sind einzigartig - eine Klasse für sich. Wie bei allen Cognacs ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber wenn Sie die Produkte von Daniel Bouju probieren, werden Sie magische Aromen und Geschmäcker erleben. Vergessen Sie nicht, einen Eiswürfel hinzuzufügen, und die Explosion der Aromen entführt Sie auf eine unvergessliche Reise. Unserer Meinung nach ist es nicht verwerflich, Boise zu verwenden, um Cognac zu altern, aber es muss gut gemacht werden.

Zucker wird dem Cognac hinzugefügt, um den Geschmack anzupassen und die Aggressivität junger Eaux-de-vie zu verbergen. Bis zu 3% des Alkoholgehalts können hinzugefügt werden. Dies wird auch getan, um den Geschmack für bestimmte Märkte zu manipulieren: Japan und Deutschland zum Beispiel. Im Allgemeinen ist diese Praxis weit verbreitet und gilt hauptsächlich für VS- und VSOP-Qualitäten. Auch hier sind es letztendlich Ihre Geschmacksknospen, die über die Annahme oder Ablehnung eines solchen Produkts entscheiden. Zu den herausragenden Produkten auf dem Markt in dieser Kategorie zählen Rémi Lander VSOP, Larsen VS, Jean-Marie Verger VS und Laval Consul.

Karamell wird hinzugefügt, um die Farbe des Eau-de-vie anzupassen. Da es fast geschmacklos ist, hat es zumindest theoretisch keinen Einfluss auf das Aroma und den Geschmack des Eau-de-vie. Wer es gut macht, wird mit guten Verkäufen belohnt. Diejenigen, die es schlecht machen, verleihen gefärbtem Cognac einen schlechten Ruf. 

Blended oder Single Cru Cognac?

Sie fragen sich vielleicht, ob Sie Blends oder Single Crus bevorzugen sollten. Die Antwort lautet, dass Sie beide trinken sollten! Die Single Crus sind, wie oben erwähnt, einzigartig darin, die Eigenschaften des Cru in den Vordergrund zu rücken. Grande Champagne ist meist blumigerPetite Champagne verbindet blumige und fruchtige AromenBorderies haben stärkere, spezifische AromenFins Bois ist fruchtiger und Bons Bois aggressiver und salziger und so weiter. Dies setzt natürlich voraus, dass Ugni Blanc-Trauben für die Ernte verwendet werden. Wird Folle Blanche verwendet, wie in einem kürzlich eingeführten Gautier-Produkt, Madame Cognac oder Montils in einigen Chateau de Beaulon-Produkten, ändern sich diese Eigenschaften.

Blends sind etwas herausfordernder bei der Suche nach Aromen und Geschmacksnuancen, aber gleichzeitig oft angenehmer zu trinken. Sie sind im Allgemeinen weicher - ein Wort, das nicht ideal ist, aber die Eigenschaften solcher Cognacs recht gut beschreibt. Non-Blends oder Single Crus sind raffinierter, haben mehr Charakter, bieten Finesse und fordern Nase und Gaumen gleichermaßen heraus. Die Frage sollte also nicht lauten, ob ein Single Cru Cognac oder ein Blend besser ist sondern, welchen Cognac Sie persönlich wann bevorzugen.

Cognac Blending
Cognac Blending

Die großen Cognac-Häuser

Trotz alledem verzeichnen die vier „großen Häuser“ von Hennessy, Martell, Remy Martin und Courvoisier, die mit einigen geringfügigen Ausnahmen fast ausschließlich Cognac-Blends verkaufen, den höchsten Umsatz mit diesen Blends. Dies liegt nicht nur daran, dass sie starke Marken sind und eine weltweite Reichweite haben, sondern auch daran, dass sie viele, sehr gute Cognacs herstellen und ihre eigenen Signature Blends entwickelt haben. Die großen vier Häuser besitzen auch keine bedeutenden Weinberge mehr. Sie kaufen Eaux-de-vie von Weinbauern über Organisationen wie Champaco, die Remy-Martin-Handelsgruppe. In den meisten Fällen wird ein Weinbauer, der beispielsweise an Hennessy verkauft, immer an Hennessy verkaufen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen. Die großen Häuser haben bestimmte Brennereien unter Vertrag, z.B. Brennerei Izambard, Camp Romain und Le Peu, die exklusiv für Hennessy arbeiten. Bei diesen Kooperationen geht es um eine stetige Versorgung mit Eaux-de-vie, die nach dem Rezept des Auftraggebers hergestellt werden.

Winzer, die ihre Eaux-de-vie an große Häuser verkaufen, können zusätzlich auch ihre eigenen Cognacs abfüllen. Ein Großteil der Winzer tut dies jedoch nicht. Von etwa 1200 Weinbauern, die an Champaco verkaufen, füllen nur etwa 300 ihre eigenen Produkte ab. Der aktuelle Trend in der Cognac-Industrie geht jedoch erfreulicherweise immer mehr in Richtung der direkten Abfüllung auf Weinbauebene.

Zurück zu den großen Häusern. Sie kaufen jährlich große Mengen an Eaux-de-vie. Sie lagern diese meistens in ihren eigenen Chais. Darüber hinaus kaufen einige große Häuser große Mengen Wein, der anschließend in ihren eigenen Brennereien destilliert wird.

Erwähnenswert ist, wer was kauft. Hennessy und Martell kaufen von allen fünf Crus Eaux-de-vie oder Wein. Courvoisier kauft von den Top 4 Crus und Remy Martin kauft nur von Grande und Petite Champagne. Jedes große Haus hat seine eigene spezielle Vorgehensweise bei der Destillation. Martell und Hennessy destillieren traditionell ohne Hefe (Sediment), während Remy Martin mit Hefe destilliert. Der Unterschied ist sehr leicht zu erkennen: Remy Martin Cognacs sind im Allgemeinen blumiger, da die Hefe zusätzliche Aromen und den blumigen Geschmack bindet, die für beide Champagner-Crus charakteristisch sind. Kurz gesagt, Remy Martin macht seine Eaux-de-vie anders und hat das Recht, seinen Cognac „Fine Champagne“ zu nennen, wenn für diesen nur Champagner-Crus verwendet wurden. Fine-Champagne-Cognac muss aus Grande- und Petite-Champagne-Eau-de-vie mit mindestens 50% Grande Champagne bestehen.

Signature blends

Daher unterscheidet sich der charakteristische Geschmack der Signature Blends von Remy Martin von den anderen großen Häusern. Nehmen wir zum Beispiel Martells Cordon Bleu, einer unserer Favoriten: Dieser besteht aus mindestens vierzig (!) verschiedenen Eaux-de-vie aller Crus. Es ist wohl einer der interessantesten Blends überhaupt und steht für einzigartige Qualität. Ein weiterer herausragender Single-Cru-Cognac eines großen Hauses, der leider nicht mehr auf dem Markt ist, war der Reserve de Chanteloup von Martell, eine Borderies-Single-Cru-Mischung. Wenn Sie in den Genuss dieses lohnenden Klassikers kommen möchten, erkundigen Sie sich bei Madame Bauman im L’Arene du Gourmet in Saintes, ob noch Restbestände übrig sind. Wenn unsere Zahlen stimmen, werden rund 70% der Blends der großen Häuser in den Kategorien VS und VSOP verkauft. Hennessy VS zum Beispiel macht etwa 50% des US-Marktanteils aus. Die Qualitäten dieser Mischungen variieren, aber einige sind durchaus akzeptabel, wie Hennessy und Martell.

Die Spreu trennt sich jedoch vom Weizen, wenn wir uns XO-Cognacs und höhere Qualitäten ansehen. Courvoisier XO, Remy Martin Extra, Hennessy Extra Rare und Martell Cordon Bleu sind gute Beispiele für solche Blends. Noch darüber stehen Hennessys Richard und XO Grande Champagne, Martell Creation, Courvoisier XO, Reserve Gaston Camus und Remy Martin Louis XIII, alle von sehr guter Qualität, aber nicht unbedingt von akzeptablem Preis.

Obwohl wir über die vier großen Häuser gesprochen haben, dürfen wir Camus, Larsen, Bache Gabrielsen, Meukow, A. Hardy, Gautier, L & L, Remi Landier, H. Mounier, Unicognac und andere nicht vergessen. Einige von ihnen besitzen Weinberge, andere nicht, aber am Ende funktionieren sie genauso wie die großen Häuser und der Unterschied liegt einfach in der Größe. Zu dieser Gruppe gehören unsere Lieblings-Cognacs: Camus Extraordinaire, Larsen XO Arctic, A. Hardy Perfection und XO, Gautier XO Blau und Gelb, Remi Landier Extra und Brugerolle Aigle Rouge.

Cognac Signature Blend
Cognac Blending
Cognac Keller
KLeine Cognac Flaschen

Zu Ehren der Maîtres de Chais

An dieser Stelle möchten wir noch einmal die Maîtres de Chais erwähnen und ehren. Wir vermuten, dass sie durch die Chais gehen und leise mit den Fässern und ihren Eaux-de-vie plaudern. Es gibt Aufzeichnungen darüber, welches Cru, welche Brennerei oder welcher Jahrgang gemischt oder für den Markt vorbereitet werden soll. Sie machen Musterproben und Master-Samples; Sie entscheiden, wann und wie der Alkoholgehalt zu beeinflussen ist; ob man Karamell für die Farbe oder Boise oder Zucker für den Geschmack hinzufügt. Letztendlich ist es jedoch das einzigartige Wissen und Können des Maître de Chai, das die Cognac-Herstellung Jahr für Jahr so besonders macht. 

Das Folgende ist eine kleine Liste der Besten Maître de Chai, in keiner bestimmten Reihenfolge: Alain Braastad-Delamain von Delamain, Stephane Burnez von Prunier, Francois Chapeau, früher bei Martell, Daniel Dudognon von Ragnaud-Sabourin, Marcel Ragnaud, früher bei Ragnaud-Sabourin, Daniel Dumont, früher bei Courvoisier, Jean-Mare Olivier bei Courvoisier, Olivier Paultes bei Frapin (heute Hennessy), Jean-Marie Normandin bei J. Normandin-Mercier, Jean-Paul Carnus bei Camus, Philippe Camus, früher bei Camus, Maurice Fillioux, früher bei Hennessy, Yann Fillioux von Hennessy, Jacques Rouviere bei Bisquit, Henri Exshaw, früher bei Exshaw, Michel Rouyer Guillet, früher bei Rouyer-Guillet, Jacques Roullet, früher bei Denis-Mounie, Pierre Voisin, früher bei Leopold Gourmel, Robert Leaute von Remy Martin und Georges Clot, früher bei Remy Martin.

Diese Liste ist keineswegs vollständig. Dazu sollten auch die Winzer und Brennereien gehören, die ihre eigenen Eaux-de-vie abfüllen. Und es wäre eine Schande, Menschen wie Max Cointreau, Gerald de Romefort, Bernard Hine, Bemard Lacroix, Bemard Eymard, Maurice Pinard, Patrick Brillet und andere auszuschließen, die immer noch durch die Chais gehen und mit ihren Eaux-de-vie sprechen.

Cognac Farbe

Aus der Farbe eines Cognacs kann man viel lernen. Die weit verbreitete Überzeugung, dass das Cognac-Alter allein anhand der Dunkelheit seiner Farbe bestimmt werden kann, ist jedoch nicht immer zutreffend.

Warum ist Cognac braun?

Eine Tatsache, die viele Menschen überrascht, ist, dass der Rohbestandteil von Cognac, das destillierte Eau-de-vie, eine klare, farblose Flüssigkeit ist. Wenn dies der Fall ist, warum ist Cognac dann braun?

Lassen Sie uns die Farbe von Cognac etwas genauer beschreiben, denn in all ihren Ausprägungen und Nuancen reicht sie von einem tiefen Mahagonibraun bis hin zu einem Strohgelb. Es gibt viele verschiedene Gründe, warum dies so ist. Viele glauben, dass die Farbe umso dunkler ist, je älter der Cognac ist. Und obwohl diese Erklärung nicht gänzlich falsch ist, ist es sicherlich noch nicht die ganze Wahrheit.

Machen wir uns also daran, das Geheimnis der Farbe von Cognac zu enthüllen und ein für alle Mal zu klären, warum Cognac braun ist.

Cognac Farbe

Ein klarer, reiner Geist

Wie wir bereits wissen, gibt es strenge Vorschriften dafür, dass ein Getränk den Namen Cognac tragen darf. Eine davon ist die doppelten Destillation, wenn der aus den in der Region angebauten Trauben gepresste Wein in Kupferdestillen erhitzt wird, um das Produkt zu erhalten, das wir Eau-de-vie nennen. Nach dieser Phase des Cognac-Herstellungsprozesses ist die Flüssigkeit so kristallklar wie frisch geschmolzenes Eis.

Die nächste Phase, die die Flüssigkeit durchläuft, ist die Alterung, die über viele Jahre in Eichenfässern vonstatten geht. Wie bereits erwähnt, muss dieser Prozess entweder in Limousin- oder Tronçais-Eichenfässern stattfinden.

Eiche = Farbe

Wie wir alle wissen, ist Holz braun. Wenn sich das farblose Eau-de-vie in einem Fass befindet, beginnen allmählich chemische Veränderungen. Dies ist Teil des Alterungsprozesses und führt dazu, dass die Flüssigkeit allmählich einen dunkleren Farbton annimmt. Im Allgemeinen wird sie umso dunkler, je länger das Eau-de-vie im Fass verbleibt.

Bisher alles ganz einfach, oder? Allerding gibt es definitiv einige Ausnahmen. Und an dieser Stelle wird die Begründung, warum Cognac braun ist, etwas komplizierter. Aber keine Sorge, wir schaffen gemeinsam Licht ins Dunkel.

Erinnerst du dich an das “Toasting” der Eichenfässer? Je intensiver und heißer dieses Abflämmen ist, desto mehr Farbe verleiht das Fass der darin lagernden Flüssigkeit. Wäre es da nicht wünschenswert, das Eau-de-vie immer in stark abgeflämmten Fässern reifen zu lassen, um dem Cognac einen intensiveren Farbton zu verleihen? Dies ist nicht unbedingt der Fall, da solche Fässer auch den Geschmack des Eau-de-vie beeinflussen: Dieser wird bitter und es kann lange dauern, bis diese Bitterkeit wieder verschwindet. Je neuer ein Eichenfass ist, desto mehr Farbe und Geschmack verleiht sein Holz der darin enthaltenen Flüssigkeit.

Aus diesem Grund lassen viele Kellermeister ihr Eau-de-vie für einen kurzen Zeitraum, etwa 18 Monate, in neueren Fässern reifen und füllen die Flüssigkeit dann für den größten Teil des Alterungsprozesses in ältere Fässer um.

Ein weiterer Aspekt, der die Farbe des Cognacs beeinflusst, ist die Größe des Fasses. Je kleiner das Fass ist, desto größer ist der Anteil der Oberfläche des Eau-de-vie, die mit dem Holz in Kontakt kommt, in Bezug auf den gesamten Inhalt des Fasses. Deshalb wird die Flüssigkeit eher dunkel.

Eichenfässer

Weitere Einflüsse auf die Farbe

Es gibt zwei weitere Möglichkeiten, wie der Kellermeister die Farbe eines Cognacs beeinflussen kann. Die erste ist das Hinzufügen von „Boise“, obwohl betont werden muss, dass die Farbänderung nicht der Hauptgrund für die Verwendung dieses Additivs ist. Dies ist ein traditionelles Verfahren, bei dem Eichenspäne mehrmals in Wasser gekocht werden, bis eine dunkle, sirupartige Flüssigkeit entsteht. Diese kann einem Cognac hauptsächlich zur Korrektur des Tanninspiegels zugesetzt werden, aber sie kann auch verwendet werden, um die Farbe der Flüssigkeit abzudunkeln und sie bräunlicher statt gelb oder golden zu machen. Diese Methode kann jedoch dazu führen, dass der Cognac einen leicht bitteren Geschmack hat, obwohl dieser mit der Zeit verblasst. Die richtige Anwendung dieses Verfahrens kann zu einer stärkeren Intensität und einem ausgeprägteren Geschmack des Cognacs führen. Das Hinzufügen von „Boise“ kann zwar Vorteile haben, ist jedoch ein hochqualifizierter Prozess, der mit Vorsicht durchgeführt werden sollte.

Die zweite Möglichkeit ist die Zugabe künstlicher Farbstoffe. Einige Häuser verwenden dabei hauptsächlich Karamell E150a. Nun, die E-Zahl, lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um einen künstlichen Zusatzstoff handelt und dies bedeutet niemals etwas Gutes, oder? Wenn Sie mit einem traditionell geprägten Cognac-Hersteller über die Thematik sprechen, Karamell als Farbe zum Cognac hinzuzufügen, erhalten Sie wahrscheinlich immer die gleiche Antwort: Nicht in einem meiner Cognacs! Aber ist es wirklich so schlimm?

Was genau ist das Karamell?

Wenn diese Frage an die Top-Cognac-Hersteller gestellt wird, lautet ihre Antwort: „Karamellfarbe ist das dunkelbraune Material, das aus der sorgfältig kontrollierten Wärmebehandlung von Kohlenhydraten in Lebensmittelqualität resultiert. Es ist der weltweit am häufigsten verwendete Lebensmittelfarbstoffzusatz.“

Keine zufriedenstellende Erklärung...

Wir haben unsere eigenen Untersuchungen zu diesem Thema durchgeführt, um eine bessere Antwort zu finden, und sind auf Sethness-Roquette gestoßen, die sich selbst als „The Natural Leader in Caramel Color“ proklamieren.

Die Informationen auf ihrer Website sagen uns, dass Karamellfarben in vier separate Klassen unterteilt sind:

  • E150a Class I
  • E150b Class II
  • E150c Class III
  • E150d Class IV

Wenn es darum geht, diese für die Färbung von Cognac zu verwenden, wird nur die erste - die E150a Klasse I - verwendet. Dies jedoch nicht bei allen Cognacs. Meistens wird sie in jüngeren Cognacs verwendet, um ihnen einen tieferen Farbton zu verleihen.

Es scheint, dass die Farbe dieses Additivs einen goldbraunen Ton hat und keine Sulfid- oder Ammoniakverbindungen enthält. Was es enthält, sind „Säuren und Laugen“. Bei Verwendung in einem Produkt wird es auf dem Etikett als „Farbe: einfaches Karamell“ oder einfach als „E150a“ deklariert.

E150a wird nicht nur in Cognacs und Brandies verwendet, sondern auch in Süßwaren, Tiernahrung und Backwaren.

Laut Wikipedia ist Karamellfarbe einer der ältesten bekannten und einer der am häufigsten verwendeten Lebensmittelfarbstoffe der Welt. Obwohl sie auf globaler Ebene genehmigt wurde, hat jedes einzelne Land seine eigenen unterschiedlichen Einschränkungen hinsichtlich der Verwendung.

Wie es funktioniert - einfach erklärt

Jetzt sind wir keine Chemiker. Soweit wir jedoch feststellen können, wird die Karamellfarbe durch Erhitzen verschiedener natürlich vorkommender süßer Produkte hergestellt. Dazu gehören Dextrose, Fructose, Melasse, Saccharose und Malzsirup. Die resultierenden Karamellmoleküle tragen dann entweder eine positive oder eine negative Ladung, abhängig von den Methoden, die bei der Erzeugung der Färbung verwendet werden.

Was bedeutet das für meinen Cognac?

Nun, es hängt wie so oft alles von der persönlichen Meinung ab. Karamellfarbe wird hauptsächlich jüngeren, hellen Cognacs hinzugefügt, um ihnen eine dunklere Farbe zu verleihen. Je länger ein Cognac altert, desto dunkler wird er auf natürliche Weise. Daher gibt es normalerweise keinen Grund, älteren Eaux-de-vie künstlich Farbe zu verleihen. Wenn jedoch ein junger Cognac mit vielen anderen gemischt wird, um einen Blend zu kreieren, kann das Hinzufügen von Farbstoffen dem dadurch möglichen Effekt des Verblassens entgegenwirken.

Für den wahren Cognac-Kenner ist das Wissen, dass Ihr Lieblingsgetränk künstlich gefärbt ist, möglicherweise etwas, das Sie nicht ertragen möchten. Natürlich gibt es Cognacs, die keine Farbstoffe enthalten und einige Cognac-Häuser geben an, welche ihrer Produkte frei von Karamellfarben sind.

Im Allgemeinen jedoch fügen die meisten Hersteller einigen (oder allen) ihrer Produkte Karamell hinzu. Es ist sehr üblich, einen jungen VS Cognac zu versüßen und Karamell hinzuzufügen, um die Farbe zu verbessern. Durch den Präsentation in einer aufwändig gestalteten Karaffe mit einigen vergoldeten Elementen wird es dann zu einem rentableren Produkt.

Abschließende Worte zur Cognac-Farbe

Sie können also viel von der Farbe eines Cognacs lernen. Die weit verbreitete Überzeugung, dass das Cognac-Alter allein anhand der Dunkelheit seiner Farbe bestimmt werden kann, ist jedoch nicht unbedingt zutreffend. Es hängt alles von den Fähigkeiten des Kellermeisters während des Alterungs- und Mischprozesses ab - und davon, ob Zusätze wie Karamell verwendet wurden, um dem Cognac den Farbton zu verleihen, den er in der Flasche und letztendlich in Ihrem Glas haben soll.

Cognac und Weinbrand

Cognac ist einzigartig. Und auch, wenn viele versuchen, den Weinbrand aus der kleinen Region in Frankreich nachzuahmen, wird es ihnen nicht gelingen zu kopieren, was Cognac so einzigartig macht. Und das wird auch noch lange so bleiben.

Eine Frage, die immer wieder aufkommt lautet: "Was ist der Unterschied zwischen Weinbrand und Cognac?" Im Folgenden gehen wir auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser zwei Spirituosen ein.

Zunächst jedoch noch Folgendes zur Etymologie: Das Wort “Weinbrand” geht auf den mittelniederdeutschen Begriff “brandewīn” zurück. Aus diesem leitete sich später auch das Wort “Brandy” ab, das laut einschlägiger EU-Verordnung mit dem Begriff “Weinbrand” gleichzusetzen ist. Brandy ist also lediglich ein Synonym für Weinbrand, das im nahezu gesamten europäischen Sprachraum Verwendung findet.

Das erste, was es zu verstehen gilt, ist Folgendes: „Jeder Cognac ist ein Weinbrand, aber nicht jeder Weinbrand ist ein Cognac“, oder anders ausgedrückt, Cognac ist eine bestimmte Art von Weinbrand bzw. Brandy.

Was aber unterscheidet Cognac nun von Weinbrand? Es läuft auf die folgenden Aspekte hinaus:

  1. Cognac darf nur aus Trauben hergestellt werden, die in der streng definierten französischen Cognac-Region angebaut werden.
  2. Er muss aus dem Saft von mindestens einer von drei bestimmten Trauben hergestellt werden, wobei die häufigste Sorte Ugni Blanc und die anderen beiden Folle Blanche und Colombard sind.
  3. Um als Cognac eingestuft zu werden, muss die gesamte Kreation des Getränks sehr strengen Produktionsmethoden folgen. Diese sind im französischen Recht (Appellation d'Origine Controlee oder AOC) sehr streng geregelt.
  4. Cognac wird zweifach in Kupferdestillen destilliert, um dann in französischen Eichenfässern zu reifen.
  5. Der Cognac muss mindestens zwei Jahre alt sein.
  6. Es gibt viele verschiedene Weinbrände.
  7. Der Name Cognac ist geschützt und das aus gutem Grund.

Was ist Weinbrand?

Weinbrand ist ein destillierter Spiritus aus fermentiertem Fruchtsaft. Cognac erfüllt diese Definition ebenfalls, unterscheidet sich jedoch von anderen aus Weintrauben hergestellten Bränden durch die strengen Regeln, nach denen die Trauben angebaut werden müssen und dadurch, wie der Spiritus letztendlich hergestellt wird.

Es gibt viele Arten von Weinbrand. Sie haben vielleicht von Armagnac gehört, der viele Ähnlichkeiten mit Cognac hat. Auch dieser wird in Frankreich hergestellt, diesmal jedoch in der Region Armagnac in der Gascogne. Armagnac wird im Gegensatz zu Cognac nur einmal destilliert und ist tendenziell etwas intensiver als Cognac. Armagnac ist weniger bekannt und auch außerhalb seines Anbaugebiets nicht so weit verbreitet wie Cognac, der sich weltweit immer größerer Beliebtheit erfreut. 

Erwähnenswert ist auch das Getränk Calvados, das ebenfalls in Frankreich hergestellt wird. Wie zu erwarten wird es in der Region Calvados in Nordfrankreich hergestellt, allerdings handelt es sich hierbei um einen Weinbrand, der aus Äpfeln gewonnen wird.

In Deutschland gibt es Brände mit der Bezeichnung Weinbrand, die Cognac sehr ähnlich sind, aufgrund der geschützten Herkunftsbezeichnung jedoch nicht den Namen “Cognac” tragen dürfen. Lesen sie hier mehr über Weinbrand aus Deutschland.

Cognac - der Name sagt alles

Wie bereits erwähnt, kann Cognac nur unter bestimmten, sehr strengen Regeln als Cognac bezeichnet werden. Der Name selbst fügt diesen gewissen Hauch von Luxus hinzu, und wie bei allem, was als "teuer" empfunden wird, gibt es viele Versuche, vom Namen zu profitieren. Armenien zum Beispiel ist ein klassischer Fall von einem Land, in dem einige Unternehmen versuchen, ihren Weinbrand als Cognac auszugeben. Aber das BNIC (Bureau National Interprofessional du Cognac) hat dem schnell ein Ende gesetzt. Dabei wäre armenischer Brandy tatsächlich gut genug, um Verkäufe aus eigener Kraft zu tätigen, ohne zu versuchen, die Identität von Cognac zu stehlen. Über den lächerlichen Namen "Konyak" wollen wir hier erst gar nicht sprechen.

Cognac-Karte

Um die Debatte zwischen Weinbrand und Cognac zusammenzufassen ...

Um die Debatte zwischen Weinbrand und Cognac zusammenzufassen ...

Cognac darf nur in Frankreich und in der streng definierten Cognac-Region hergestellt werden. Die Hersteller müssen extrem strengen Richtlinien folgen, die vom französischen Recht überwacht werden. Ein Cognac kann nirgendwo anders hergestellt werden. Es gibt also keine russischen Cognacs, keine amerikanischen Cognacs, keine armenischen Cognacs. Es gibt nur französischen Cognac - aus Cognac.

Die Frage “Ist Cognac Weinbrand?” lässt sich nun also zweifelsohne mit “ja” beantworten. Jedoch haben wir gelernt, dass keineswegs jeder Weinbrand bzw. Brandy ein Cognac ist, auch wenn einige dies versuchen vorzutäuschen.

Cognac ist eben einzigartig. Auch wenn andere Spirituosen ihn nachahmen, ist es doch nicht möglich, Cognac zu kopieren. Das macht den Weinbrand aus dieser winzigen Region in Frankreich so besonders. Und wir sind uns sicher, dass dies noch lange so bleiben wird.

Cognac vs. Whisky

Viele Cognac-Liebhaber mögen auch Whisky. Aber was ist der Unterschied zwischen den beiden?

Viele Cognac Liebhaber/-innen mögen auch Whisky - oder Whiskey - (das zusätzliche "e" in der Schreibweise unterscheidet irischen Whiskey von schottischem Whisky, der oft einfach Scotch genannt wird. Auf dieses alles entscheidende “e” kommen wir noch zu sprechen). Vielen dürfte bereits bekannt sein, dass Cognac aus Trauben und Whisky aus Getreide hergestellt wird. Aber die Geschichte von Cognac und Whisky hat noch einiges mehr zu bieten als den Unterschied zwischen Trauben und Getreide.

Bevor wir über den Unterschied zwischen Cognac und Whisky sprechen, wollen wir einige Gemeinsamkeiten festhalten. Beide Spirituosen werden fermentiert und wandeln Zucker in Ethanol um. Beide reifen in Holzfässern und je länger sie altern, desto weicher ist in der Regel ihr Geschmack.

Die Spirituosen nehmen während des Alterungsprozesses von diesen Holzfässern sowohl Farbe als auch Geschmack an. Sowohl Scotch (Scottish Whiskey) als auch Cognac werden in Kupferdestillen gebrannt und mit einem geringen Proof destilliert.

Whisky
Cognac Glas

Traube vs. Getreide

Kommen wir also zum Kern der Sache, denn es gibt wirklich einige entscheidende Unterschiede zwischen Whisky und Cognac. Der größte Unterschied liegt eher in den verwendeten Rohstoffen, als in den Herstellungsmethoden und dem Verbrauch des eigentlichen Produkts.

Whisky wird aus Getreide hergestellt, normalerweise aus Gerste. Diese wird mit Wasser und Hefe gemischt und dann destilliert. Der daraus entstehende Brand wird dann in Eichenfässern gereift.

Kommen wir nun zu diesem "e", das sich in dem Wort Whiskey finden lässt, oder eben nicht. Neben der Tatsache, ob das Getränk aus Schottland oder Irland stammt, kann es bei der Schreibweise „Whisky“ auch aus Japan oder Kanada stammen. Und wenn es Whiskey ist, könnte es auch aus den USA kommen. Niemand hat jemals gesagt, dass Getränkeetiketten eindeutig sind!

Wie bereits erwähnt, wird Cognac aus Trauben gewonnen, deren Saft fermentiert wird, wodurch ein saurer Wein entsteht - perfekt für die Cognac-Produktion. Der Saft wird etwa 5 Tage vor dem Destillieren fermentiert (Cognac wird doppelt destilliert), wodurch das sogenannte Eau-de-vie entsteht. Dieser wird dann über mehrere Jahre in Eichenfässern gereift.

Getreide
Traube

Ist Cognac älter als Whisky?

Sowohl Cognac als auch Whisky werden in Fässern gereift. Der jüngste Cognac wird als VS oder *** (3 Sterne) bezeichnet. Das Mindestalter für ein solches Produkt beträgt zwei Jahre. Einige Cognacs sind jedoch viel länger gealtert - in einigen ganz besonderen Fällen über hundert Jahre.

Bei Cognacs (und Brandy) wird das Alter in der Regel nicht in Zahlen angegeben. Stattdessen verwenden sie die Begriffe VS (über zwei Jahre alt), VSOP (über vier Jahre alt) und XO (über sechs Jahre alt). Obwohl viele Cognacs zum Teil aus Eaux-de-vie bestehen, die viel älter sind als diese.

Während Cognac und Brandy Altersbegriffe wie VS, VSOP oder XO verwenden, zeigt ein Whisky-Etikett das genaue Alter seines Inhalts an, z. B. 3, 5, 10, 12 oder 15 Jahre. Es gibt auch Whiskys im Alter von 18 Jahren, ältere sind jedoch durchaus etwas seltener. 

Daher gibt es keine pauschale Antwort auf die Frage, ob Cognac oder Whisky älter ist.

Ein 15-jähriger Whisky ist älter als ein VS Cognac. Aber ein XO Cognac kann durchaus einige Eaux-de-vie in seiner Mischung haben, die bis zu 50, 80, 90 oder sogar 100 Jahre alt oder älter sein können.

Wenn es um die Historie der beiden Getränke geht, so lässt sich sagen, dass Cognac traditionell als Digestif angesehen wurde. Als ein Getränk, das man nach dem Abendessen genießt, vielleicht mit einem Kaffee oder einer Zigarre. Cognac hat jedoch in den letzten Jahren viel getan, um das Image eines „verstaubten alten Mannes“ abzuschütteln. Es ist jetzt das Getränk von übermodischen Hip-Hop-Stars und eines, in das sich die Millennials verlieben. Ein Blick auf die zahlreichen neuen, trendigen Cognacs genügt, um zu sehen, dass das Getränk bei der „Generation Y“ einen massiven Anstieg in seiner Beliebtheit verzeichnet hat. Die Regale der Nachtclubs sind mit Cognac gefüllt und so ist er heute auch wieder in vielen bekannten Cocktails zu finden.

Whiskey hingegen ist in den letzten Jahren sicherlich nicht einem so konservativen Image verfallen. Obwohl es gesagt werden muss, dass es sich auch hierbei immernoch um ein wirklich traditionelles Getränk handelt. Aber Whisky scheint nicht unter dem Rückgang der Popularität gelitten zu haben, der Cognac vor ein paar Jahrzehnten widerfuhr. Zum Glück hat die Welt jetzt ihre Liebe zu Cognac wiederentdeckt - wurde auch Zeit! 

Kommen wir nun zu dem, was für Sie als Genießer wahrscheinlich das Wesentliche ist: Dem Trinken von Cognac und Whiskey. Während es seit eh und je üblich ist, einem Whisky Wasser hinzuzufügen, war dies bei Cognac eine Zeit lang nahezu verpönt. Einfach, weil die Struktur der beiden Getränke völlig unterschiedlich ist - Whisky basiert auf Getreide und Cognac basiert auf Früchten (Weintrauben). Heutzutage ist dem nicht mehr allzu viel Bedeutung zuzumessen Es gibt viele Cognacs, denen Sie jetzt sicherlich einen Tropfen Wasser hinzufügen können, um verschiedene Geschmacksrichtungen freizusetzen. Dafür hat sicherlich der Anstieg der Popularität von Cognacs mit Fassstärke gesorgt. Es ist jetzt völlig akzeptabel, Ihren Cognac genau wie einen Whisky “on the Rocks” zu genießen.

Letztendlich bleibt es ganz Ihnen überlassen, ob und wie Sie Cognac oder Whisky trinken. 

Sobald das Glas in Ihren Händen ist, ist es Ihr Getränk, das Sie genießen könne, ganz wie Sie es am liebsten mögen.

Ist einer besser als der andere?

Nun, das kann nur von Ihnen entschieden werden. Wir sind natürlich voreingenommen gegenüber Cognac, wie Sie sich vielleicht denken können. Aber wenn wir dazu gezwungen werden, probieren wir gelegentlich Whisky (oder Whisky). Seltsamerweise ist Whisky tatsächlich das Lieblingsgetränk von Cognacs Heimatland Frankreich und wird mittlerweile tatsächlich auch in der Cognac-Region hergestellt. Wir glauben nicht, dass man ein Cognac-Typ oder ein Whisky-Typ sein muss. Schließlich gibt es ja die Möglichkeit, das Beste beider Welten zu genießen. Lesen Sie hier mehr über die nicht ganz ernst zu nehmende Frage, ob Cognac oder Whisky das bessere Getränk ist.

Cognac vs. Armagnac

Armagnac ist (wahrscheinlich) der älteste Weinbrand der Welt. Im Gegensatz zu Cognac ist  Armagnac jedoch nicht so weit verbreitet und vielleicht gerade deshalb auf seine eigen Art und Weise auch so geheimnisvoll. Wir werden uns mit den Gemeinsamkeiten und den zahlreichen Unterschieden von Cognac und Armagnac befassen.

Armagnac ist der wahrscheinlich älteste Weinbrand der Welt. Schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde das Getränk in Europa zu therapeutischen Zwecken verwendet. Bereits in dem 1310 veröffentlichten Buch „Um Ihre Gesundheit zu erhalten und in Topform zu bleiben“ von Maître Vital Dufour, das in den Archiven des Vatikans entdeckt wurde, findet das Eau-de-vie erstmals Erwähnung. 

Im Gegensatz zu Cognac ist Armagnac jedoch in vielen Ländern außerhalb Frankreichs weniger populär und schwerer zu finden und vielleicht gerade deshalb auf eine gewisse Art und Weise auch etwas geheimnisvoll.

Deshalb geben wir hier Antworten auf die Fragen “Was ist Armagnac eigentlich?” und “Wie wird Armagnac hergestellt?” geben. Zudem sehen wir uns die Gemeinsamkeiten zwischen Armagnac und Cognac an, aber auch deren zahlreiche Unterschiede, die die beiden Branntweine letztendlich unverwechselbar machen. Denn auch wenn Cognac und Armagnac tatsächlich verwandt sind, können die beiden bestenfalls als Cousins ​​betrachtet werden - und das, obwohl sie nur wenige hundert Kilometer voneinander entfernt hergestellt werden.

Armagnac

Armagnac vs. Cognac: Ein Überblick

Bevor wir uns jedoch mit den feinen Unterschieden zwischen Armagnac und Cognac befassen, schauen wir uns zunächst einige Gemeinsamkeiten an: 

  • Sowohl Cognac als auch Armagnac sind Weinbrände
  • Beide werden in Frankreich hergestellt
  • Für Beide werden Trauben für die Herstellung verwendet
  • Beide reifen in Eichenfässern
  • Beide Namen dürfen aufgrund der geschützten Herkunftsbezeichnung nur verwendet werden, wenn die Brände in der Region Cognac bzw. Armagnac nach festgelegtem Verfahren hergestellt wurden

Auf den ersten Blick wirkt es fast, als seien sich die beiden Spirituosen äußerst ähnlich. Die zahlreichen Unterschiede bleiben für den Laien oft unentdeckt. Denn diese sind teilweise so fein, dass wir uns die Unterscheidungsmerkmale im Folgenden genauer ansehen, um sie in all ihren Ausprägungen verstehen zu können.

Cognac-Region vs. Armagnac-Region

Obwohl die französischen Anbauregionen der Trauben für Cognac und Armagnac geographisch nur etwa 300km voneinander entfernt liegen, unterscheiden sich die Gebiete vor allem in ihrer Bodenbeschaffenheit. Während die Cognac-Region überwiegend von kreidehaltigem Kalkstein geprägt ist, werden die Trauben in Armagnac auf Quarzsand, kieselsäurehaltigem Ton und Flussbett-Sedimenten angebaut. Diese Vielfältigkeit des Bodens spiegelt sich auch in einer großen Variation von Aromen der dort wachsenden Trauben wieder.

Die Cognac Region befindet sich im Westen Frankreichs nahe der Atlantikküste (nördlich von Bordeaux) und ist aufgeteilt in sechs verschiedene Anbaugebiete, die sogenannten Crus. Cognac ist das nach Bordeaux zweitgrößte Weinanbaugebiet Frankreichs und umfasst etwa 79 000 Hektar. Mehr über die Crus der Cognac erfahren Sie in unserem Artikel “Die sechs Crus der Cognac Region: Anbaugebiete”.

Die Armagnac Region liegt südlich von Cognac, westlich der Stadt Toulouse und erstreckt sich am Fuße der Pyrenäen zwischen den Flüssen Adour und Garonne.

Etwa 37.000 Hektar der Landschaft werden für die Kultivierung von Weinbergen genutzt. Aus den gewonnenen Trauben entstehen jedes Jahr rund 6 Millionen Flaschen Armagnac. Verglichen mit den mehr als 217 Millionen Flaschen Cognac, die im Jahr 2019 produziert wurden, verdeutlicht dies die deutlich größere Popularität des Cognacs gegenüber seinem Cousin Armagnac.

Genau wie die Cognac Region, ist auch Armagnac in verschiedene Gebiete unterteilt, hier sind es jedoch nur drei:

  • Bas-Armagnac
  • Armagnac-Ténarèze
  • Haut-Armagnac

Das wohl bekannteste Anbaugebiet Armagnacs ist sicherlich Bas-Armagnac. Hier werden ca. 57% aller Armagnac hergestellt. Es folgen Armagnac-Ténarèze mit 40% und Haut-Armagnac mit lediglich 3%. Auch hier spielen die verschiedenen Bodenbeschaffenheiten und das Klima eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der vielfältigen Aromen des Eau-de-vie.

Armagnac-Trauben vs. Cognac-Trauben

Wenn es um Cognac geht, ist die heute am häufigsten verwendete Traube die Ugni Blanc. Für Armagnac hingegen wurden in der Vergangenheit eine Vielzahl verschiedener Traubensorten verwendet. Die Ugni Blanc ist heute Grundlage für etwas mehr als die Hälfte aller produzierten Armagnac, gefolgt von der Sorte Baco (früher bekannt als Baco 22A), Folle Blanche und Colombard.

Die Baco-Traube ist deshalb interessant, da es sich hierbei um eine Mischung aus den Sorten Folle Blanche und Noah handelt. Sie wurde nach der Zerstörung der europäischen Weinberge nach der Reblauskrise im 19. Jahrhundert als winterharte Traube kultiviert und nach seinem Schöpfer Francois Baco benannt. Es ist die einzige Hybrid-Traube, die zur Herstellung von Armagnac verwendet werden darf.

Andere Trauben sind ebenfalls erlaubt - insgesamt 10 Sorten. Obwohl diese heute nur noch selten verwendet wird, kann Armagnac auch hergestellt werden aus:

  • Plant de Graisse
  • Meslier Saint François
  • Clairette de Gascogne
  • Jurançon Blanc
  • Mauzac Blanc
  • Mauzac Rosé

Die Herstellung von Armagnac

Der mit Abstand wichtigste Aspekt zum Verständnis der Armagnac-Produktion ist, dass dieser in 95% der Fälle nur einmal destilliert wird (während Cognac sich einer doppelten Destillation unterzieht). Dies erfolgt spätestens am 31. März nach der Ernte des vorherigen Sommers.

Auch die zur Durchführung der Destillation verwendeten Destillierapparate unterscheiden sich von denen für Cognac. Anstatt der Verwendung einer Kupferdestille, kommt bei der Destillation des Eau-de-vie, das zu Armagnac werden soll, ein Kolonnenbrenners zum Einsatz, der als Armagnac-Alambic bekannt ist. Dies ermöglicht die Destillation der Spirituose mit einem weitaus niedrigeren Alkoholgehalt als dem von Cognac (52 bis 72,4 Vol. im Gegensatz zu einem Minimum von etwa 67 Vol.). Dies führt zu dem deutlich intensiveren Geschmack von Armagnac sowie zu einem Unterschied in der Textur. Armagnac ist viel dickflüssiger als Cognac - ein bisschen wie Wodka aus dem Gefrierschrank, der ein anderes Mundgefühl als bei Raumtemperatur hat.

Eine weitere interessante Tatsache ist, dass viele Armagnac-Produzenten keine eigenen Destillen haben. Stattdessen nutzen sie die Dienste von reisenden Alambikern. Diese reisen von Produzent zu Produzent, wobei viele von ihnen immer noch Holzfeuer verwenden, um die für den Prozess benötigte Hitze zu erzeugen.

Der Destillationsprozess wird von den Bauernhöfen und den örtlichen Gemeinden feierlich zelebriert. Die Zeit von Ende Oktober bis Ende Januar (wenn die Brennvorgänge stattfinden) ist bekannt als La Flamme de L’Armagnac. Zu dieser Zeit findet eine Vielzahl von Festivals und Veranstaltungen in der gesamten Region Armagnac statt.

Glasflasche
Flasche mit Armagnac

Fässer, Reifung und Belüftung

Cognac reift größtenteils in Limousin-Eichenfässern. Auch Armagnac reift in Fässern, allerdings gibt es hierbei einige signifikante Unterschiede, die beachtet werden sollten.

Normalerweise dauert der Reifeprozess von Armagnac in neuen Fässern etwa sechs Monaten bis zwei Jahre. Diese Fässer haben für gewöhnlich ein Volumen von 400 Litern. Nach dieser relativ kurzen Zeit wird das Eau-de-vie in ältere Fässer überführt. Dies geschieht, um zu verhindern, dass Tannine und das Holzaroma der neuen Fässer den Geschmack des Endprodukts dominieren.

Ähnlich wie bei Cognac stammt die für die Herstellung der Fässer bevorzugte Eiche aus den Wäldern von Limousin oder Troncais. Einige Hersteller verwenden jedoch auch schwarze Eiche aus der Region Gascon. Obwohl in diesen Fässern gereifte Brände sehr intensiv und fruchtig werden, werden diese immer seltener verwendet. Dies liegt an der Knappheit dieses exklusiven Holzes. 

Der Belüftungsprozess ist ein Teil der Armagnac-Herstellung, der bei der Produktion von Cognac nicht stattfindet. Armagnac-Produzenten füllen den Brand oft während der Reifung um. Dazu wird dieser in einen Tank entleert und entweder in dasselbe oder in ein anderes Fass zurückgepumpt - z.B. in ein noch älteres Fass, um die Menge an Tanninen zu reduzieren, die von der Flüssigkeit aufgenommen werden. Wenn der Hersteller den Brand für zu aggressiv hält, kann zu diesem Zeitpunkt auch Wasser hinzugefügt werden.

Sobald der Reifeprozess abgeschlossen ist, wird Armagnac üblicherweise aus dem Fass in Korbflaschen (Dame Jeanne) oder sogar in Stahltanks abgefüllt.

Rechtliche Grundlagen

Sowohl Armagnac als auch Cognac haben strenge Regeln hinsichtlich des Herstellungsortes, des Destillationsprozesses und anderer rechtlicher Bestimmungen. Beide erhielten 1936 den AOC-Status (Appellation d'Origine Contrôlée), wodurch beide Brände das Recht haben, ihre jeweiligen Namen exklusiv und alleinig zu verwenden.

Das BNIC ist das Regierungsorgan für Cognac (Bureau National Interprofessionnel du Cognac) für Armagnac ist dies das BNIA (Bureau National Interprofessionnel de l'Armagnac).

Altersklassifikationen

Die zur Beschreibung des Alters von Armagnacs verwendeten Klassifikationen ähneln denen von Cognac, weisen jedoch deutliche Unterschiede auf. Die Klassifikationen und Bedeutungen für Armagnac lauten:

  • A VS oder ***: Mindestens 1 Jahr gereift
  • VSOP: Mindestens vier Jahre gereift
  • Napoleon & XO: Mindestens sechs Jahre gereift
  • Hors d’Age: Mindestens 10 Jahre gereift
  • Vintage: Mindestens 10 Jahre alt und das Erntejahr auf dem Etikett angegeben

Anders als bei Cognac, ist es bei Armagnac durchaus üblich, dass dieser ausschließlich von einem bestimmten Jahrgang stammt.

Vertrieb und Marketing: eine Welt für sich

Ein weiterer Schlüsselfaktor in der Debatte zwischen Cognac und Armagnac ist die Art und Weise, wie die beiden Produkte vermarktet werden. Wie Sie zweifellos wissen, hat Cognac einen weltweiten Bekanntheitsgrad. Ein Großteil davon ist auf die Macht der Werbung der großen Häuser zurückzuführen, wie die von Hennessy, Remy MartinMartell und Courvoisier. Die mittelgroßen Häuser werben auch aggressiv und exportieren ihre Waren in Länder rund um den Globus.

In der Welt von Armagnac sieht das ganz anders aus. Es gibt keine großen Häuser, keine Marketingbudgets in Höhe von mehreren Millionen Dollar und sicherlich keine Produktion auf industrieller Ebene. Das größte aller Armagnac-Häuser ist das Maison Janneau in der Stadt Condom im Département Gers. Andere bekannte Marken sind Chateau de Tariquet, Duc Moisans und Chateau de Laubade.

Auch wenn Armagnac in vielen anderen Ländern nicht häufig vorkommt, wird er dennoch exportiert - hauptsächlich nach China und Russland. Im Gegensatz zu Cognac, von dem 95% exportiert werden, werden rund 50% des Armagnacs für den lokalen und nationalen Genuss aufbewahrt.

Schmeckt Armagnac anders als Cognac?

Die klare Antwort darauf lautet: Ja. Auch wenn beide Brände sind, verleihen die unterschiedlichen Böden und Destillations- und Produktionsprozesse jedem Getränk einen ganz anderen Charakter. Die Produktion von Armagnac in kleinem Maßstab bedeutet, dass es von Brennerei zu Brennerei massive Unterschiede gibt - selbst bei denen, die möglicherweise benachbarte Reben verwenden.

Die Nuancen von Armagnac lassen sich wohl am besten als vollmundig, komplex und robust ist - mit einem Spektrum an Aromen und Geschmacksrichtungen, die von hell bis zu den dunkelsten Schokoladen- und intensiven Fruchttönen reichen. Er fühlt sich im Mund dickflüssiger an als Cognac und passt sehr gut zu den deftigen Lebensmitteln der Region (Ente, Trüffel, Foie Gras usw.).

Armagnac und Cognac haben beide genetische Ähnlichkeiten, bieten aber sicherlich nicht das gleiche Geschmackserlebnis. Die beste Möglichkeit, die wunderbaren Nuancen dieses Brandes zu entdecken, besteht darin, ihn zu probieren - und das empfehlen wir sehr.

Armagnac kaufen - wenn man nicht in Frankreich lebt

Armagnac ist in der Regel für Personen, die außerhalb der Region Pays de Gascogne in Südwestfrankreich leben, schwierig zu kaufen. Wir von Cognac Expert freuen uns jedoch, Ihnen eine handverlesene Auswahl an Armagnac anbieten zu können, unabhängig davon, in welchem ​​Land Sie wohnen.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Armagnac-Seite, auf der Sie zahlreiche köstliche Armagnacs entdecken und ein oder zwei Flaschen für Ihren eigenen Geschmackstest zu Hause kaufen können.

Die Hauptunterschiede zwischen Armagnac und Cognac

Die wichtigsten Aspekte zum Verständnis der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Cognac und Armagnac sind:

  • Sie sind beide Weinbrände, die in Südwestfrankreich hergestellt werden
  • Cognac ist doppelt destilliert, Armagnac ist einfach destilliert
  • Der Belüftungsprozess wird häufig während der Reifung von Armagnac durchgeführt, bei der Cognac-Herstellung jedoch nicht
  • Es wird weit mehr Cognac produziert als Armagnac (217 Millionen Flaschen gegenüber 6 Millionen Flaschen im Jahr 2019).
  • Beide haben den AOC-Status und ihre eigenen Regierungsgremien
  • Cognac ist weltweit präsent. Armagnac ist außerhalb Frankreichs nicht so häufig zu finden
  • Armagnac wird üblicherweise in Flaschen abgefüllt und entsprechend des Jahrgangs etikettiert
  • Es gibt keine großen Hersteller von Armagnac - die meisten sind kleine Betriebe

FAQs

Wie wird Cognac hergestellt?

Cognac wird aus Weintrauben hergestellt. Hauptsächlich aus der Sorte Ugni Blanc. Der fermentierte Saft der Trauben wird in Kupferdestillen zweifach zum sog. Eau-de-vies destilliert, welches anschließend in französischen Eichenfässern zu Cognac reift.

Was ist der Unterschied zwischen Cognac und Weinbrand?

Jeder Cognac ist ein Weinbrand, aber nicht jeder Weinbrand ist ein Cognac. Cognac ist eine bestimmte Art von Weinbrand, der unter sehr strengen Regularien hergestellt wird. Eine dieser Vorgaben schreibt vor, dass ein Weinbrand sich nur Cognac nennen darf, wenn dieser in der gleichnamigen Region Cognac in Frankreich produziert wurde.

Ist Cognac ein Whiskey?

Nein, Cognac wird aus Trauben hergestellt, Whiskey aus Getreide. Beide reifen jedoch in Holzfässern.

Welche Art der Destillation wird bei der Cognac-Herstellung angewandt?

Eine traditionell geformte Kupferdestille, auch bekannt als “Alambic Charentais” wird hierzu verwendet. Diese besteht aus drei Elementen: Chaudiere (Kessel), Chapiteau (Kondensator) und Chauffe-Vin (Weinwärmer). Form und Größe der Destille sind gesetzlich vorgeschrieben.

Welche Inhaltsstoffe hat Cognac?

Wein, gepresst aus Ugni Blanc, Folle Blanche oder Colombard Trauben. Ein Großteil der Cognac-Produzenten fügt zudem einen oder mehrere der zugelassenen Zusatzstoffe hinzu: Destilliertes Wasser, Eiche (Boise), Zucker und Karamell.

Wird Cognac aus Wein gemacht?

Ja, aber nicht aus der Art von Wein, die man gerne trinken würde. Um guten Cognac herzustellen benötigt man sauren Wein, der die feinen Aromen und Geschmacksnuancen der Trauben bewahrt. 

Ist Armagnac teurer als Cognac?

Nein, für gewöhnlich ist Cognac teurer als Armagnac. Dennoch kommt es hierbei natürlich immer auf Hersteller und Produkt an.

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